Donnerstag, 7. August 2008

Google gewährt Einblick in Suchanfragedaten

Insights for Search zeigt häufigste Suchbegriffe

Insights for Search analysiert die Suchanfragen der Nutzer (Foto: google.com/insights/search)
Der Internetkonzern Google hat heute, Mittwoch, die Funktionalität seines Online-Analyse-Services Google Trends um einen neuen Dienst erweitert. Mit Google Insights for Search http://google.com/insights/search können Nutzer nun beispielsweise herausfinden, nach welchen Begriffen in bestimmten Zeiträumen an verschiedenen Orten der Welt am meisten gesucht wird. Nach der Auswertung der häufigsten Suchbegriffe zeigt der Dienst auch auf einer geografischen Kartendarstellung an, in welchen Ländern, Regionen und Städten ein bestimmtes Wort am häufigsten nachgefragt wurde. Laut einem Bericht der New York Times richtet sich das aktuelle Analyse-Tool dabei in erster Linie an Werbetreibende und Journalisten. Gleichzeitig soll dem Internetunternehmen zufolge aber auch dem "ganz normalen" Internetnutzer die Möglichkeit gegeben werden, einen genaueren Einblick in die Suchtrends bei Google zu gewähren.

"Mit Insights for Search geben wir den Menschen die Chance, etwas tiefer in unseren Datenbeständen der Suchanfragen wühlen zu können. Auf diese Weise können sie jene Dinge entdecken, die Individuen und auch ganze Städte, Staaten und Regionen zu einer bestimmten Zeit besonders beschäftigen", heißt es von Google. Die Sammlung der Suchanfragen, die Nutzer über die Google-Suchbox eingeben, sei als eine Art "Datenbank der Intentionen" zu sehen. Sie sei ein Fenster, das zeigt, was die User wirklich interessiere. "In manchen Fällen erlaubt es auch einen Blick darauf, was Menschen gerne kaufen würden", ergänzt Hal Varian, Chef-Ökonom bei Google. Deshalb sei der neue Dienst vor allem für Werbetreibende interessant. Diese könnten das Tool beispielsweise dazu einsetzen, um die Spur und Effektivität ihrer Werbekampagnen zu verfolgen.

"Das neue Google-Tool ist dem Ansatz nach für die Werbebranche zwar interessant. Wichtige Frage in diesem Zusammenhang ist aber, welche Qualität die mittels dieser Methode erhaltenen Daten haben", erklärt Volker Nickel, Sprecher des Zentralverbandes der Deutschen Werbewirtschaft http://www.zaw.de/ , auf Anfrage von pressetext. Die Auswertung von Suchanfragedaten könne maximal einen Rasterpunkt darstellen, sei aber noch bei weitem keine professionelle Analyse der tatsächlichen Verhältnisse. "In dieser Hinsicht sollte sich die Werbebranche eher auf die Markt- und Meinungsforschung verlassen, die in Deutschland in solchen Dingen sehr professionell arbeitet", meint Nickel. Für einzelne Unternehmen könne der Einsatz von Insights for Search aber sicherlich Sinn machen, räumt der Werbeexperte ein.

"Insights for Search ist im Grunde ein kleines Marktforschungs-Tool. Wir wollen aber damit nicht den Anspruch erheben, eine professionelle Marktforschung ersetzen zu können", betont Kay Oberbeck, Sprecher von Google Nordeuropa.

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